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Die 6 gefälschten Schoas/Teil 11, Hellenismos, Päderastie, Asebie, Pest

  • Autorenbild: Edda Wittke
    Edda Wittke
  • 13. Mai
  • 24 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Mai

Die 6.te gefälschte Schoa!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die HellenInnen/GriechInnen uns ChristInnen beschuldigen, „auch sie, den göttlichen Nachwuchs, und ihre Religion Hellenismos ausgerottet zu haben … ."

 

Rückblick

 

Blutige Stieropfer/Adam’s Eva & Pandora

Titan-Gott Prometheus ist der Sohn des Gottes Iapetos & der Götting Klymene.

Er erschuf aus dem Ton der Erde den Menschen, Göttin Athene hauchte dem Geschöpf mit ihrem Atem den Verstand ein. Prometheus lehrte die Menschen verschiedene Arbeiten, das Zählen, die Buchstaben, den Lauf der Gestirne, den Umgang mit Tieren, die Kunst zu heilen und anderes.

Nachdem die GöttInnen auf das im Gegensatz zu ihnen sterbliche Menschengeschlecht aufmerksam wurde, kam es zu einer Begegnung von Sterblichen & Göttern, bei der Prometheus für seine Sterblichen sprach. Bei Aufteilung eines Opferstieres zwischen Göttern & Menschen ging er allerdings so weit, die Unsterblichen betrügen zu wollen. Das Fleisch verbarg er im Fell und überzog die Knochen mit Talg in der Hoffnung, die Götter würden so die minderwertigen Knochen wählen. Gott Zeus jedoch durchschaute den Betrug, versagte daher Prometheus' Menschen das für ihre Zivilisation nötige Feuer.

Nachdem Prometheus das Feuer gestohlen hatte, beschloß Zeus, die Menschheit auf eine andere Weise zu bestrafen. Er erschuf die erste Frau, Pandora, und gab ihr eine Büchse, die alle Übel der Welt enthielt. Pandora öffnete „als weiblicher Fluch über die Menschheit“ die Büchse aus Neugier und ließ Krankheiten, Leid und Tod in die Welt. Nur die Hoffnung blieb zurück. Lt. Hesiod machte Hermes sie lieblich wie eine Göttin, mit der Gabe der Sprache, Lügen zu erzählen, und dem Verstand und der Natur eines heimtückischen Hundes. Die Quintessenz der Frau wurde geschaffen, um Männer mit ihrer Schönheit und unkontrollierbaren Sexualität zu betören, um Falschheit, Verrat und Ungehorsam in ihr Leben einzuführen. Ihre Aufgabe war es, alle Übel auf die Welt loszulassen und gleichzeitig die Hoffnung einzufangen, die für sterbliche Menschen unerreichbar ist. Mehrere Gelehrte argumentieren, daß die Theogonie auf mesopotamischen Geschichten basierte, obwohl es definitiv eher griechisch als mesopotamisch ist, eine Frau für alle Übel der Welt verantwortlich zu machen. Eva, sie war die erste Frau im Tanach und dafür verantwortlich, ein unschuldiges, rein männliches Paradies zu zerstören und für immer Leid zu entfesseln. Zeus versuchte, die Vorteile des Feuers durch die Einführung von Leid auszugleichen. Während Prometheus den Menschen Gutes tat, zog er auch das Unheil der göttlichen Vergeltung auf sie.

 

Werwölfe/Lykaner

Entsetzt über die Gerüchte über die bösen Taten der Menschheit stieg Gott Zeus vom Olymp herab und reiste als bescheidener Sterblicher durch Griechenland, um selbst zu sehen, ob die Dinge wirklich so schlimm waren. Nachdem ER viele Szenen gesehen hatte, die seinen schlimmsten Verdacht bestätigten, machte er sich schließlich auf den Weg in Lycaon‘s arkadisches Königreich. Als Zeus in dessen Festsaal ankam, machte er Lycaon‘s gewöhnlichen Untertanen seine Identität bekannt, die ihm dementsprechend Ehrfurcht entgegenbrachten. König Lycaon selbst war jedoch verächtlich & ungläubig. Entschlossen, die Wahrheit des Anspruchs des Reisenden, König der Götter zu sein, zu prüfen, mißachtete Lycaon die Gesetze der Gastfreundschaft und des akzeptablen menschlichen Verhaltens in vollem Umfang. Er plante, seinen Gast im Schlaf zu ermorden, aber damit nicht zufrieden, beschloß er auch, den angeblichen Gott vorab dazu zubringen, menschliches Fleisch an seinem Tisch zu verzehren. Lycaon ermordete eine seiner Geiseln, schlachtete die Leiche und servierte Zeus das Fleisch in einem Topf. Wenn Zeus es unwissentlich aß, wie er erwartet hatte, würde es ihn verunreinigen und beweisen, „daß er kein Gott ist“. Zeus wußte natürlich genau, was Lycaon getan hatte. Wütend sprengte er Lycaon‘s Festsaal mit einem Blitz, verfolgte den von Terror heimgesuchten König in die Bergwüste, wo er ihn in einen heulenden Wolf verwandelte. Zeus war mit seiner Bestrafung des gottlosen Lycaon nicht zufrieden. Als er am Olymp ankam, berief er einen Rat aller olympischen Gottheiten ein und kündigte an, daß er aufgrund der Verderbtheit der Menschheit, die er miterlebt hatte, keine andere Wahl sah, als der Menschheit ein Ende zu setzen.

 

Hellenische Sintflut

Gott Epimetheus & Pandora‘s Tochter ist die Halbgöttin Pyrrha. Gott Prometheus' & Göttin Pronoia‘s Sohn ist der Gott Deukalion. Er allein wurde mit Pyrrha nach der Sintflut gerettet, da ihr (Schwieger)-Vater Prometheus sie vor der bevorstehenden tödlichen Flut warnte.

Nach der Flut und der Landung des Schiffes auf dem Berg Parnassos gab ihnen Göttin Themis die Weisung, die "Gebeine der großen Mutter Göttin Gaia", d. h. die Steine der Erde, hinter sich zu werfen. Aus den von Pyrrha geworfenen entstanden Frauen, aus den von Deukalion geworfenen Männer. "Diese neuen Menschen werden Kinder der Erdgöttin Gaia bezeichnet, sie muß ebenfalls ständig mit 'ihren' neuen Menschen kämpfen."

Deukalion & Pyrrha’s Sohn ist Hellen. Hellen’s & Göttin Orseis 2 Söhne und 2 ihrer Enkel wurden die Stammväter der 4 griechischen Stämme. Hellen verfügte über ein sehr großes Reich. Dieses Reich teilte Hellen später unter seinen Söhnen auf. Die Untertanen in seinem Reich nannte Sohn Doros Dorer. Experten vermuten, daß Doros die antike Stadt Dor am Mittelmeer im Gebiet des heutigen Israel gegründet hat.

Gott Zeus schickte „die große Flut“, um das verdorbene, ruchlose Menschengeschlecht zu vertilgen. So wurden die Götter Epimetheus, Prometheus & Deukalion nach der großen Flut zu Stammvätern des neuen, nun göttlichen Stammvolk HellenInnen=GriechInnen.

 

Todesurteil Hexerei, Götzendienerei, Gotteslästerung/Gen-Fälscher

Das lassen sich Islam & Judentum nicht gefallen, denn das auserwählte Volk sind „nur“ Menschen. Sie bezichtigen die HellenInnen als GottesGen-Fälscher, da sie wie im Islam, Koran & Judentum, Tora als noachidische HeidInnen vom MENSCHEN Adam abstammen, den Hashem/Allah erschaffen hat: „G-tt ist EINZIG, ohne Frau & Nachwuchs; Und Gott, der HERR, formte den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seinen Mund den Odem des Lebens, und der Mensch wurde zu einer lebendigen Seele“.

Zitat meineschafe.aktivforum: „Heute möchte ich unbedingt mal wieder das WORT Gottes aus dem TANACH (Hesekiel 37) in Erinnerung rufen !!! und das entgegengesetze Handeln der GOJIM (Heiden) aufzeigen! Dagegen steht die Ansicht der HEIDEN-”VÖLKER”=Nichtjüdische und Nicht-Judenfreunde.“

Zitat judentumonline/27.11.2023: „Im Kapitel ‚Noah‘ des Buches Bereschit lesen wir ‘Und siehe, die 3 Söhne Noahs, Sem, Ham, Jafet wurden ihm geboren. Und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Sintflut. Die 7 Söhne Jafets sind Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech, Tiras.‘ Yavan, der Name Griechenlands im modernen Hebräisch, ist der 4.te Sohn Jafets, der der Stammvater der menschlichen GriechInnen wurde. Rav Asher Sinclair erklärt, warum die Griechen die Spitze erreicht haben: die Quelle ihres Erfolgs ist der Tora-Vers ‘Möge G-tt Jafet stärken, möge er in den Zelten Sems wohnen‘ (Bereschit 9:27). So segnete Noach seinen Sohn Jafet. Aber der Segen der Schönheit (Jafet auf Hebräisch ‚schön‘) wird nur unter der Bedingung gegeben, daß ‘Jafet in den Zelten Sems, von Sem stammt das jüdische Volk ab, wohnen soll. Wenn Jafet die Zelte der Tora verläßt, die Welt der Essenz, die Welt von Sem, verläßt und sich auf sich selbst konzentriert, wird die Kunst pervertiert und verdreht‘ wie es in Griechenland geschah.“

Tanach: Auch Totenbeschwörer, Wahrsager & Hexen wurden ausgerottet. König Saul mißbrauchte allerdings in En-Dor eine untergetauchte Totenbeschwörerin, um erfolgreich den verstorbenen Propheten Samuel heraufzubeschwören. Samuel aber sprach zu Saul: „Warum hast du meine Ruhe gestört, daß du mich heraufsteigen lässt?“ Saul sprach: „Ich bin in großer Bedrängnis, die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch Propheten noch durch Träume; darum hab ich dich rufen lassen, dass du mir kundtust, was ich tun soll.“ Samuel sprach: „Warum willst du mich befragen, da doch der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist?“

Götzendienerei: „Als sich das ganze Haus Israel klagend an den HERRN wandte, sagte Prophet Samuel zum ganzen Haus Israel: 'Wenn ihr von ganzem Herzen zum HERRN zurückkehren wollt, dann schafft die fremden Götter mitsamt den Astarten aus eurer Mitte fort! Wendet euer Herz wieder dem HERRN zu und dient ihm allein; dann wird er euch aus der Gewalt der Philister befreien'. Da entfernten die Israeliten die Baale und Astarten und dienten nur noch dem HERRN.“


Hellenismos, Judentum, Heiliger Krieg

Griechische Frauen aller Klassen waren mit der gleichen Art von Arbeit beschäftigt, die sich meist auf die häuslichen Bedürfnisse der Familie konzentrierte: Sie kümmerten sich um kleine Kinder, pflegten Kranke und bereiteten Essen zu. Die Frau war unter der Vormundschaft des Mannes oder Vaters. Das wirtschaftliche Leben und das politische Leben (z.B. Volksversammlung) blieb den Männern vorbehalten. Sklaven waren vollkommen rechtlos und ihr Besitzer konnte mit ihnen machen was er wollte. Auch konnte man wegen zu hoher Schulden, die man nicht mehr zurück zahlen konnte, Sklave werden. 

2. Makk. 6,9, Judentumonline/27.11.2023: “‘Hellenismus‘ leitet sich vom Wort Hellas=Griechenland ab und ist die Weltanschauung und Kultur des antiken Griechenlands, die durch den Kult der körperlichen Stärke & Schönheit, Glaube an die Absolutheit der menschlichen Vernunft und die Ablehnung jeglicher ethischer Normen & Einschränkungen gekennzeichnet ist. Die GriechInnen versuchen, alle Völker zu hellenisieren, und bis zu einem gewissen Grad gelang ihnen das auch in Judäa. Doch die Makkabäer (Haschmonaim) lehnten sich mit ihrem gewaltsamen Heiligen Krieg gegen die erzwungene Hellenisierung auf, befreiten und reinigten den von den GriechInnen entweihten Tempel und zündeten dort die Menora wieder an. Zu Ehren dieses Ereignisses haben die Weisen das ‚Heilige Kriegs-Fest Chanukka“ eingeführt. Doch die Bedeutung des tiefen Widerspruchs zwischen Judentum & Hellenismus ist bis heute nicht verloren gegangen. Zu den Idealen der GriechInnen gehören Aspekte wie Bisexualität & Homosexualität, Knabenliebe/Päderastie, Hedonismus, Freikörperkultur, Götzenverehrung, Bildung um der Bildung willen, freie Meinungsäußerung, liberale Gesetze.

Die hellenistische Idee bildet die Grundlage für die Aufklärungsbewegung unter JüdInnen in Deutschland, sowie das moderne zionistische Weltbild, wobei den JüdInnen anstelle der Tora/dem Tanach falsche weltliche Ideale vermittelt werden. Das antike Griechenland ist die Geburtsstätte der Demokratie‚ Illias‘ & ‚Odyssee‘, von Pythagoras, Demokrit, Sokrates, Platon, Aristoteles. Wissenschaft, Philosophie, Musik, Literatur, Schrifttum, Kunst, Theater, Architektur, die GriechInnen schufen in der Antike die Grundlage für die gesamte westliche Kultur von heute. Der Aufstieg des Hellenismus: Tatsächlich kamen die JüdInnen in der ersten Periode des 2.ten Tempels, seit den Feldzügen Alexanders des Großen, mit den GriechInnen in Kontakt. Schon damals begannen die JüdInnen, sich in Ägypten, Kleinasien und auf den östlichen Inseln des Mittelmeers niederzulassen. Nachdem Judäa im Jahr 3459 in das ägyptische Reich der Ptolemäer eingegliedert worden war, entstand in den Küstenstädten Judäas und in Galiläa, Caesarea, Gaza, Gadara, Hippos eine bedeutende griechische Bevölkerung. Als aufgeklärter Herrscher, der den Wissenschaften den Vorzug gab, äußerte Ptolemaios II. den Wunsch, den Inhalt der Tora kennenzulernen, und forderte den Hohepriester des Tempels in Jerusalem auf, ihm 70 weise Männer zu schicken, die die Tora ins Griechische übersetzen sollten. Obwohl das Erscheinen der Septuaginta es vielen Völkern ermöglichte, die Tora kennenzulernen, betrachten unsere Weisen dieses Ereignis als tragisch. Im Talmud heißt es ‘An dem Tag, an dem die Übersetzung gemacht wurde, senkte sich 3 Tage lang Finsternis auf die Erde‘. Zusätzlich zu den negativen Folgen auf der geistigen Ebene führte die Übersetzung der Tora dazu, daß die ägyptischen JüdInnen im Laufe der Zeit ihre Muttersprache und Traditionen ihres Volkes völlig vergaßen. Die GriechInnen nahmen Judäa in Besitz und begannen mit dem Bau von Stadien, Theatern, Schulen und ermutigten die einheimische Bevölkerung, sich die Kultur zu eigen zu machen. Diejenigen, die gehorchten, belohnten sie großzügig, indem sie ihnen gute Positionen und Geld gaben. So entstanden die ersten Hellenisten, wörtlich übersetzt ‚erhitzte‘ JüdInnen, die sich von ihrem Judentum lossagten und beschlossen, GriechIn zu werden. Sie waren meist Vertreter der reichen, adligen Oberschicht, junge Leute aus aristokratischen Familien, die ihre Zeit mit Sportveranstaltungen und Festen verbrachten. Die JüdInnen nannten die Anhänger der griechischen Lebensweise ‘Mityavnim‘, d. h. diejenigen, die den GriechInnen ähnelten, von dem Wort ‘Yavan‘ s. oben. Einige JüdInnen lebten jedoch weiterhin nach der Tora und glaubten an nur einen G-tt. Unter Seleukos IV. nahm der Einfluß der hellenistischen Kultur auf die jüdische Bevölkerung in Judäa zu. Griechische Zirkusse, Theater, festliche Umzüge, Volksversammlungen, philosophische Schulen faszinierten die JüdInnen mit ihrer Neuartigkeit, Priester verließen den Altar, um an Zirkuswettbewerben teilzunehmen. Um vollwertige/r GriechIn zu werden, mußte man die Sprache wechseln und seinen Namen ändern, um Jason, Menelaos oder Aristobulus zu werden. Außerdem mußte man Statuen verehren und die griechischen Sitten und Moralvorstellungen verinnerlichen. Diebstahl, Betrug, Ehebruch, Korruption waren in Griechenland weit verbreitet. Es herrschte tierische Ausschweifung, die nicht nur nicht versteckt, sondern im Gegenteil als Lebensnorm zur Schau gestellt wurde. Sexuelle Perversionen waren weit verbreitet. Nach dem Prinzip der Zweckmäßigkeit töteten die Griechen Kranke und Behinderte. In Sparta beispielsweise wurde diese Praxis in den Rang eines Gesetzes erhoben: wenn ein Kind mit einer Verstümmelung geboren wurde, wurde es einfach von einer Klippe geworfen. Die neuen HellenistInnen erzogen ihre Kinder im griechischen Geist und versuchten, alle anderen JüdInnen dazu zu bewegen, diese Lebensweise zu übernehmen. Mit Unterstützung der Behörden starteten sie eine energische Agitation zu diesem Zweck und überzeugten die JüdInnen davon, daß sie durch den Wechsel von der jüdischen zur griechischen Lebensweise ihre Talente voll entfalten und glücklich werden können. Die Übertritte von JüdInnen zu GriechInnen wurden massenhaft. Die JüdInnen begannen, an den berühmten Festen, den Olympiaden, teilzunehmen, auf den Marktplätzen bei den Versammlungen, den Agoras, aufzutreten und sich von den GriechInnen nicht mehr unterscheiden zu lassen. Als Antiochus IV. Epiphanes, der in der griechischen Tradition aufgewachsen war, den syrischen Thron bestieg, war es sein Ziel, sein Reich unter einer gemeinsamen griechischen Kultur zu vereinen. In allen Teilen des Reiches, mit Ausnahme von Judäa, gab es keine Hindernisse für die Verwirklichung seines Plans. Die versklavten Völker weigerten sich nicht, ihren Göttern griechische Götter hinzuzufügen, und nur die JüdInnen verkündeten weiterhin mit bemerkenswerter Beharrlichkeit das Einssein Gottes. Antiochus verbot den jüdischen Glauben, das Tora-/Tanach-Studium und das Befolgen der grundlegenden Gebote. Jehoschua, der Bruder des Hohepriesters Johanan, hatte sich lange Zeit mit seinem griechischen Namen Jason genannt. Antiochus setzte Johanan ab und ernannte an seiner Stelle Jason, der sofort begann, die griechische Lebensweise aktiv einzuführen. Jason zog andere Koanim auf seine Seite, die den Tempeldienst völlig aufgegeben hatten. Im Jahr 3593 entweihte Antiochus den Tempel in Jerusalem, indem er dort eine Statue einer griechischen Gottheit aufstellte und ihr Opfer darbrachte. Daraufhin begann eine strenge Verfolgung aller Tora-treuen JüdInnen. Wer den Sabbat hielt, wer seinen Sohn beschneiden ließ, sie alle wurden getötet. Rechtschaffene Juden, die sich weigerten, in der Öffentlichkeit einen Götzen anzubeten, wurden getötet, um den Namen des Schöpfers zu heiligen. Tausende von JüdInnen zogen den Tod der Entehrung vor.“

Die Angst des Judentums, die eigene Identität zu verlieren und sich wie die 10 Stämme des Nordreichs durch Assimilation aufzulösen, hatte dazu geführt, Sabbatheiligung, Beschneidung, Speisegesetze als Identifikationsmerkmal zu betonen. In Griechenland und im weiteren östlichen Mittelmeerraum bestand das griechische Judentum in den romaniotischen Gemeinden bis ins 20. Jhd. fort.

Pagane Kritik an jüdischer Segregation

Zitat Markus Tiwald/Oktober 2024: „Diese distinktiven Merkmale führten bei den paganen Nachbarn der JüdInnen zu Unverständnis und Anstoß, etwa bei Tacitus, der unterstellte ‘daß bei den JüdInnen allen anderen Menschen gegenüber feindseliger Haß hervortritt. Beim Essen, beim Schlafen halten sie auf strenge Trennung. Die Beschneidung haben sie als ein besonderes Unterscheidungsmerkmal bei sich eingeführt.‘ Ähnlich auch Philostratos ‘die JüdInnen waren schon längst abgefallen, nicht nur von den Römern, sondern von der ganzen Menschheit, denn ein Volk, das ein isoliertes Leben erfand und das keine Gemeinsamkeit des Tisches, der Trankopfer, der Gebete sowie der Rauchopfer zuläßt, das steht uns ferner als Susa und Baktra und die noch weiter entfernten Inder.‘ Auch Josephus referiert ähnliche Vorbehalte ‘Haman, vgl. Est. 3, 12 f., begab sich also zum König und meldete demselben, es sei ein gottloses Volk in seinem Reiche zerstreut, das sich ganz absondert und unvermischt erhalte und weder die Götter der übrigen Stämme verehre, noch nach ihrem Gesetze lebe, sondern durch seine Sitte und Gebräuche sich seinen Untergebenen wie allen Menschen höchst feindselig beweise.‘ Auch die Sabbatheiligung stand im Fokus paganer Kritik. Diese wurde häufig als Müßiggang und Faulheit gebrandmarkt.

Als Antwort auf solche Vorwürfe versuchte man in Alexandria, sperrige Inhalte des jüdischen Sonderrechts als in Einklang mit der Naturordnung darzustellen. Schon 160 v. Chr. beim alexandrinisch-jüdischen Philosophen Aristobulos wird die Sabbatheiligung mit dem der Natur entsprechenden Ruhebedürfnis des Menschen gerechtfertigt und der Sabbat zum Tag der philosophischen ‘Erkenntnis der Wahrheit‘ erhoben. Dem Vorwurf des Müßiggangs tritt Philon entgegen, indem er die Bedeutung des Sabbats für das philosophisch-kontemplative Leben hervorhebt. Ähnlich wie schon Aristobulos interpretiert Philon den Sabbat universalistisch als ‘der Natur innewohnende Gesetzmäßigkeit, der von Juden wie Heiden eingehalten werden sollte‘. Als gemäß der Natur werden dann auch die Speisevorschriften interpretiert. Analog zu dieser Argumentation begründet der Aristeasbrief 146f die jüdischen Speisevorschriften damit, daß ‘die verbotenen Vögel wild und fleischfressend sind und die übrigen mit ihrer Kraft vergewaltigen. Indem er (sc. der Gesetzgeber) sie unrein nannte, setzte er durch sie ein Zeichen, daß diejenigen, denen das Gesetz auferlegt ist, in ihrer Seele Gerechtigkeit üben und niemanden unterdrücken, sondern ihr Leben in Gerechtigkeit führen sollen.‘ Hier wird der Schritt von der kultischen hin zur moralischen Reinheit vollzogen. Ähnlich deutet Philon den Sabbat als ‘Symbol seelischer Freude und des Dankes an Gott‘ und interpretiert die Beschneidung in dem Sinne, daß ‚wir alle Lust & Begierde aus uns herausschneiden sollen.‘ Denkt man den Ansatz Philons zu Ende, stellt sich die Frage, ob eine spirituell-moralische Gesetzesbefolgung nicht ausreichend ist und die reale Praxis von Beschneidung, Sabbatheiligung und Tempeldienst überhaupt noch nötig. Solche Positionen wurden von den extremen Allegoristen vertreten, liberalen Juden, deren Positionen Philon kritisiert ‘es gibt nämlich Leute, die in der Annahme, die verkündeten Gesetze seien nur Symbole von Gedachtem, letzterem (dem Gedachten) mit höherem Eifer nachgehen, erstere leichtsinnig vernachläßigen; diese muß ich wegen ihrer Leichtfertigkeit tadeln.‘ Philon hält daran fest, daß auch die rituellen Tora-Vorschriften weiterhin gelten und nicht nur deren unterlegter moralischer Sinn ‘Symbole von Gedachtem‘. Den extremen Allegoristen unterstellt er zwar Leichtfertigkeit, doch sieht er keine Handhabe, ihnen ihr Judesein abzusprechen und betrachtet sie auch nicht als Renegaten.

Die seit Esra und Nehemia verbotenen Mischehen zwischen Juden und Nichtjuden führten zu etlichen Kontroversen, wie aus Josephus hervorgeht: Der bekannte Zambri (Simri) widersetzt sich den Anweisungen des Mose und heiratet eine nichtjüdische Frau. Für 1. Makk 2, 26 und Philon wird Zambri damit zum ‘Paradefrevler‘. Auch von Josephus wird die Geschichte weiter ausgebaut und Zambri eine lange Rede in den Mund gelegt, in der Josephus zeitgenössisch-jüdische Einwände gegen das Verbot von Mischehen referiert. Dabei kritisiert Zambri nicht die Tora per se, was bei einem Apostaten zu erwarten wäre, sondern, daß Mose unter dem ‘Scheine des Gesetzes und des göttlichen Willens falsche & tyrannische Gebote eigenmächtig zum Willen Gottes hinzugefügt habe‘. Wahrscheinlich empfanden liberale Juden die strengen Reinheitsvorschriften als falsche Interpretation der Tora und ungebührende Einschränkung ihrer Freiheit. Auch die Beschneidung wurde zum Gegenstand der Kritik. So hatte Jasons Hellenisierungspolitik dazu geführt, daß Juden sich die Vorhaut wiederherstellen ließen, um im neu errichteten Gymnasion trainieren zu können. Auch das knapp nach dem Makkabäischen Heiligen Krieg abgefasste Jubiläenbuch erwähnt jüdisch-hellenistische Kritik an der Beschneidung. Ebenso scheinen die oben erwähnten extremen Allegoristen die körperliche Beschneidung in Frage gestellt zu haben. Erwähnenswert ist auch die von Josephus berichtete Konversion des Izates, des Thronfolgers von Adiabene. Der dort lebende jüdische Kaufmann Ananias vertritt die Meinung, daß Izates auch ‘außerhalb der Beschneidung Gott verehren kann, wenn er nur die väterlichen Gesetze des Judentums‘ beachte. Die Beschneidung rechnet Ananias nicht dazu, eine Sichtweise, die Josephus ausdrücklich kritisiert wohl im Blick auf ähnliche Argumente zeitgenössischer Juden. In der Assumptio Mosis 8,3 hingegen wird der Epispasmos erwähnt, die operative Wiederherstellung der Vorhaut. Auch der Bericht von dem römischen Verwaltungsbeamten Suetonius erwähnt Juden, die ihre Beschneidung verheimlichten.“


Von der ethnisch-hellenischen Religion geheiligte Einrichtung

„Päderastie =  griechische Knabenliebe“

„Diomos ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Als Herkules einst im Hause des Kolyttos einkehrte und gastlich empfangen wurde, gewann er dessen Sohn Diomos lieb und machte ihn zu seinem Eromenos. Nach dem Tode des Helden und seiner Vergöttlichung opferte ihm Diomos auf dem väterlichen Herd, als plötzlich ein weißer Hund hereinkam und das Opferfleisch davontrug.“

Es wurde sehr genau zwischen aktivem & passivem Sexualverhalten unterschieden. Die Rolle des passiven Partners durfte nur eine Frau oder ein Knabe übernehmen, nicht jedoch ein erwachsener Mann. Denn mit dieser Rollenverteilung verband die antike Gesellschaft die Vorstellung einer strikten Trennung zwischen Dominanz und Unterwerfung, wobei dem Mann immer die Rolle des Dominierenden zukam.

Zitat Erich Bethe/1907: „Die griechische Knabenliebe-Ethik und ihre Idee: ‘In der That aber wischen Platos herbe Worte und die Bemerkung des Aristoteles, der kretische Gesetzgeber habe die Knabenliebe eingeführt, um die Übervölkerung zu verhindern, die Schönfärberei des Ephoros von Kyme aus. Die Griechen haben das Liebesverhältnis des Mannes zum Knaben in festen Formen geregelt und es als eine ‘ihnen sehr wichtige Einrichtung mit ehrbarem Ernst ganz öffentlich behandelt unter dem Schutze der Familie, der Gesellschaft, des Staates, der Religion‘. In Sparta waren die Liebhaber für ihre Geliebten, die ab dem 12.ten Lebensjahr an mit ihnen verkehrten, so sehr verantwortlich, daß für eine unehrenhafte Handlung ihres Geliebten sie, nicht dieser, bestraft wurden.

Zitat Meyers-Lexikon: „Auf geistigem & sinnlichem Wohlgefallen beruhende Zuneigung älterer Personen männlichen Geschlechts zu Knaben und Jünglingen und der daraus entstandene innige Verkehr zwischen beiden, unnatürliche Befriedigung des Geschlechtstriebs bei Männern am eigenen Geschlecht durch Mißbrauch eines jugendlichen Körpers. Bei vielen Völkern der Antike, z. B. bei Hebräern, Tyrrhenern, Persern, Kelten, war Knabenliebe und auch Knabenschändung nichts Ungewöhnliches; am berühmtesten oder auch berüchtigtsten ist aber die griechische Päderastie/Knabenliebe geworden: der eine Sexualpartner war dabei gewöhnlich ein 20-30 Jahre alter Mann, der andere ein Knabe von etwa 12-18 Jahren.

Die Bedeutung dieser Knabenliebe, allerdings zunächst der höheren und sittlichen, war in Griechenland eine solche, daß sie selbst von denkenden Männern und Philosophen als ein Vorzug vor Ausländern, als ein Bildungsmittel des Charakters & als Förderung des geistigen und seelischen Lebens gepriesen werden konnte, und es darf daher nicht wundern, wenn gewisse Staaten (Kreta, Sparte, Böotien, Elis u. a.) die Knabenliebe öffentlich und gesetzlich begünstigten, und wenn in der öffentlichen Meinung der Gegenstand einer solchen für beneidenswert galt. In Athen hatte schon Solon auf die Päderastie sein Augenmerk gerichtet und dieselbe, nämlich die reine und edle, den freien Bürgern, nicht den Sklaven, erlaubt. Auch Aristeides, Sophokles, Pheidias, Sokrates sollen ihre Liebe Knaben gewidmet haben. Seit dem Peloponnesischen Krieg verlor die Knabenliebe ihre sittliche Haltung immer mehr, und seit Alexander der Große artete sie gänzlich aus. In den dorischen Staaten, namentlich in Kreta & Sparta, war die Päderastie als Erziehungsmittel eingeführt worden, und es galt für eine Schmach, keinen Liebhaber zu haben. Nach dem Fall der Lykurgischen Verfassung artete auch hier die Lauterkeit des Verhältnisses aus.

Auch in Makedonien, Thrakien, auf den griechischen Inseln und Kleinasien/Ionien war überall Knabenliebe, edle und unedle, verbreitet; ebenso verbreitete sie sich nach Großgriechenland, Sizilien und den benachbarten Inseln und fand sogar bei den Etruskern und Samnitern Eingang. Bei den Römern war die Päderastie während der Blütezeit des Staats überhaupt unbekannt; erst durch die Berührung mit Griechenland und Kleinasien schleppte sich die Unsitte auch in Rom ein, woselbst sie bei der Derbheit der römischen Naturanlage sofort auch den schlimmsten Charakter annahm, der während der Kaiserzeit sich zur ekelhaften Monstrosität steigerte. 1532 n. Chr. wurde Päderastie durch das Strafgesetzbuch CCC/Carolina von Kaiser Karl V. mit dem Feuertod bestraft.

In der späten Republik wurden Personen des öffentlichen Lebens wegen ihres angeblichen oder wirklichen Sexuallebens häufig von ihren Gegnern verunglimpft. Von Marcus Tullius Cicero ist die Aussage überliefert, daß bösartiger Klatsch über päderastische Beziehungen bei allen Politikern im Umlauf seien, die in ihrer Jugend einigermaßen attraktiv waren. Im Gegensatz zur männlichen Homosexualität gibt es über die weibliche nur sehr wenige Zeugnisse aus antiker Zeit, männliche Autoren lehnten sie als widernatürlich ab.

Die Ablehnung der Päderastie/Knabenliebe durch das Christentum beruht auf dem Alten Testament: Gott vernichtete Gomorrha wegen der Sodomie seiner Einwohner. Das mosaische Gesetz nennt sie ein heidnisches Gräuel, der mit dem Tode zu ahnden sei.


ASEBIE

Asebie oder Asebeia bedeutet „Gottlosigkeit“, „Frevel gegen die Götter“ oder „Unfrömmigkeit“ und war ein Straftatbestand im antiken Griechenland und im Römischen Reich.

In erster Linie stellt die Leugnung der Existenz der Götter Asebie dar.

Nach Polybios ist Asebie „Beleidigen der Götter, der Eltern und der Toten“. Aristoteles nennt das „falsche Verhalten gegenüber den Göttern, den göttlichen Wesen (Dämonen), den Verstorbenen, Eltern und dem Vaterland“ Asebie. Auch die Lächerlichmachung der staatlich anerkannten Götter stellte einen Angriff auf die Staatsreligion dar, der unter die Asebie fiel. So wurde Alkibiades die Verhöhnung der Göttin Demeter & Kore durch Nachäffen der Mysterien vorgeworfen, dem Andokides die Verstümmelung von Hermesbüsten und Verunglimpfung der Mysterien von Eleusis. Ferner war die Einführung neuer Gottheiten oder die Vergöttlichung von Menschen Asebie.

Die klassische griechische Religion als Polis-Religion war schon rein begrifflich eine Religion der Öffentlichkeit. Durch die verpflichtende Teilnahme an Kult und Liturgie wurde die Eusebeia (timai theon) manifestiert. Eine allfällige Nichtteilnahme und Absonderung war ein Hinweis auf den dringenden Verdacht der Asebie. In Antithese dazu war die Geheimhaltung in den Mysterienkulten umso radikaler.

5. Jhd. v. Chr.: Philosophie vs. Religion, die Asebie-Verfahren gegen Anaxagoras, Protagoras und Sokrates in Athen. Die in der Verteidigung des Sokrates überlieferte Anklage gegen ihn warf diesem konkret vor „er glaube nicht an die vom Staat anerkannten Götter, führe neue göttliche Wesen (daimonia) ein und verderbe die Jugend“.

Frevel an der Gottheit und ihren Heiligtümern war ein Staatsverbrechen. Das war „logisch“, denn eine zürnende Gottheit entzog der Stadt ihr Wohlwollen, und so war deren Bestand gefährdet. Zum Verständnis des Straftatbestandes ist zunächst darauf hinzuweisen, daß es im antiken Griechenland keine Glaubens- und, jedenfalls in Religionsangelegenheiten, keine Meinungsfreiheit gab und daß die Trennung zwischen Staat & Religion unbekannt war. Religion war nicht Privatsache, sondern religiöse und hoheitliche Aufgaben lagen gleichermaßen in den Händen des Staates, dessen Institutionen, etwa der Areopag in Athen, oft auch sakrale Funktionen erfüllten und für die Reinheit und die Bewahrung der religiösen Überlieferung sorgten. So war auch festgelegt, welche Götter vom Staat anerkannt waren. Zur Staatsreligion gehörte aber auch die Ehrerbietung, die den Eltern und den verstorbenen Vorfahren zu entbieten war.

Asebie gehörte zu den Verbrechen, die jeder Bürger durch eine öffentliche Klage vor Gericht bringen konnte. Die asebeias graphē war bei dem für sakrale Angelegenheiten zuständigen Archon basileus einzureichen. Dieser führte eine Voruntersuchung/Anakrisis durch, nahm die Beweise entgegen und bestimmte den Verhandlungstermin und den zuständigen Spruchkörper. Zuständig für die Verhandlung war das Volksgericht, die Heliaia. Für öffentliche Prozesse entschied sie in einer Besetzung von 501 durch das Los bestimmten Geschworenen/Heliasten. Die Verhandlung mußte an einem Tag durchgeführt werden, und an demselben Tag wurde ohne Beratung das Urteil gefällt. Das Urteil war unanfechtbar, einen Instanzenzug gab es nicht. Das Gericht konnte nur zwischen den beiden Anträgen der Anklage und des Angeklagten wählen; auch eine knappe Mehrheit genügte zur Verurteilung wie im Falle von Sokrates 281 von 501 Stimmen. Als Strafe kamen eine Geldstrafe, die Verbannung oder die Todesstrafe in Betracht. Freiheitsstrafen waren dagegen in Athen nicht üblich. Für die Vollstreckung waren die Elfmänner/Hendeka zuständig.

Die Unausweichlichkeit, Schuld auf sich zu laden, wenn das Schicksal es so beschlossen hat, ist das zentrale Thema der griechischen Tragödie? Immer wieder tritt dort ein grausames Schicksal auf den Plan, das den Menschen in schuldhafte Taten verstrickt, ohne daß er sich dagegen wehren kann.

Wie setzte sich die Philosophie mit dem Schicksal auseinander? Indem sie die Götter entthronte.

Die Entwicklung der griechischen Philosophie, die richtungsweisend für die abendländische Philosophie und das wissenschaftliche Denken überhaupt wurde, wurzelte wesentlich in der Auseinandersetzung mit der Frage, wie der Mensch gut handeln und glücklich werden, also seinem bedrohlichen Schicksal entgegenwirken könne. Dies ist die letzte, späte Reaktion der Griechen auf das Bewußtsein, widrigen Mächten ausgeliefert zu sein. Am Anfang dieser Entwicklung steht die Verehrung der Naturgewalten, die sich der menschlichen Beeinflussung entzogen. Mit Gebeten und blutigen Tieropfern sollten die Götter milde gestimmt werden. Die griechischen Naturphilosophen versuchten dann, die verschiedenen Erscheinungen der Welt zu ergründen und zu verstehen. Mit der anthropozentrischen Wende der Philosophie stellte sich der Mensch selbst in den Mittelpunkt seiner Suche und fand sich mit den gleichen Fragen und Problemen konfrontiert, die er schon den Göttern gestellt hatte. Damit war die antike Religion an ihren Schlußpunkt gelangt.


Heilige hellenische Kriege … Demokratie ade

Politiker, Könige, Militärführer – alle pilgerten nach Delphi, um Antworten zu bekommen. Sollte ein Krieg begonnen werden? Wer würde siegen? Die Priesterin Pythia gab Hinweise, die oft rätselhaft waren, aber ihre Worte hatten Gewicht. Eine der bekanntesten Geschichten ist die von König Krösus von Lydien, der im Jahr 547 v. Chr. das Orakel befragte, ob er einen Krieg gegen das mächtige Persische Reich wagen sollte. Die Antwort: „Wenn Du den Fluß Halys überquerst, wirst Du ein großes Reich zerstören.“ Voll Hoffnung zog er in den Krieg – und zerstörte dummerweise sein eigenes Reich … .

Der römische Historiker Plutarch (45–120 n. Chr.) war Oberpriester in Delphi und berichtete, daß die Pythia während ihrer Lesungen ekstatisch, manchmal ziemlich aufgeregt war, herumhüpfte und sprang, mit rauer Stimme sprach und intensiv sabberte. Manchmal fiel sie in Ohnmacht und manchmal starb sie. Moderne Geologen, die die Risse in Delphi untersuchten, haben die aus dem Riß austretenden Substanzen als eine starke Kombination aus Ethan, Methan, Ethylen und Benzol gemessen.

Die Heiligen Kriege des antiken Griechenlands durch die Amphiktyonischen Liga, Athen und Sikyon dienten dem Interesse von Delphi gg. Gruppen, die in irgendeiner Weise die Interessen des Staates oder des Heiligtums verletzten.

595-585 v. Chr.: 1.ter Heiliger Krieg

Die Krisaier, Einwohner der phokischen Stadt Krisa, beherrschten den Hafen, wichtige Verkehrsrouten, die vom Meer über Amphissa nördlich und über Delphi östlich verliefen, konnten auf diese Weise auch Delphi von sich abhängig machen. Sie forderten von den PilgerInnen auf dem Weg nach Delphi einen Wegzoll ein. Diese illegale Kontrolle des Heiligtums durch Krisa mißfiel Athen und Sikon, sie verbündeten sich in dieser Angelegenheit mit den Thessalern, die die Amphiktyonie leiteten. Die Amphiktyonen erklärten Krisa den Krieg wegen der erhobenen Wegzölle und der Beschuldigung, Krisa hätte Tempelschätze gestohlen. Krisa wurde nach seiner Erstürmung zerstört, seine Bewohner als Frevler am delphischen Tempel vernichtet, das Territorium der Stadt als dem Gott Apollon heiliges Land deklariert und seine künftige agrarische Nutzung für immer durch Flüche verboten. Auch der Hafen Kirrha wurde angeblich verflucht.

449-448 v. Chr.: 2.ter Heiliger Krieg

Die Spartaner kämpften gegen Phokis, bemächtigten sich des delphischen Heiligtums und übergaben es den Delphern. Die Phoker verloren die Kontrolle über das Heiligtum, Delphi wurde wieder unabhängig. Nach Abzug der Spartaner eilte ein von Perikles angeführtes attisches Heer nach Phokis, eroberte Delphi und restituierte die Phoker im Besitz des Tempels.

356-346 v. Chr.: 3.ter Heiliger Krieg

Der alte Stammeshaß der Thessalier und der neuentbrannte der Thebaner gg. das Bergvolk der Phoker wg. Grenzstreitigkeiten an der Grenze von Phokis zu Boiotien waren der Anlaß.

Die Bebauung dieser heiligen Landfläche stand unter Strafe, was die Phoker jedoch ignorierten. Die Höhe der verhängten Geldbuße überstieg deren Finanzmittel. Da trat der hochstehende Phoker Philomelos, Sohn des Theotimos, auf. Nachdem er die Unmöglichkeit, die Summe des Strafgeldes aufzubringen, dargelegt hatte, riet er seinen Landsleuten, sich der Schätze des delphischen Tempels zu bemächtigen, da ohnehin das Heiligtum eigentlich den Phokern angehöre. Dieser Vorschlag fiel auf fruchtbaren Boden und die Phoker besetzten unter Philomelos’ Oberbefehl Delphi, raubten den Schatz des Heiligtums und ließen ihn später sogar einschmelzen Die Städte Phokis, außer Abai, fielen der Zerstörung anheim, und ihre Mauern wurden niedergerissen. Direkt am Tempelraub beteiligte Phoker und deren Bundesgenossen, die die Flucht ergriffen hatten, galten ab nun als verflucht und vogelfrei. In der Folge durften die Phoker nur noch in kleinen, maximal aus 50 Häusern bestehenden Orten wohnen und mußten ihre Waffen vernichten lassen. Auch ihr Besitz an Pferden sollte verkauft werden. Außerdem wurde ihnen auferlegt, an Delphi so lange Steuern zu zahlen, bis die aus dessen Tempel geraubten 10.000 Talente wieder ersetzt sein würden.

339–338 v. Chr.: 4.ter Heiliger Krieg

Diesen löste der Athener Aischines, Führer der makedonischen Partei, aus, indem er März 339 v. Chr. die ozolischen Lokrern von Amphissa im Rat der Amphiktyonen beschuldigte, daß auch sie widerrechtlich das dem Gott Apollon gehörende heilige Delphi-Landgebiet von Kirrha bebaut hatten und zu ihrem Vorteil nutzten. Anführer in dem hierüber ausbrechenden Krieg wurde Oktober 339 König Philipp II. von Makedonien, der die Lokrer besiegen konnte. Dies führte am 2.8.338 zu der weltgeschichtlich bedeutenden Schlacht von Chaironeia. Die besiegten griechischen Poleis wurden schonend behandelt, das besiegte Athen durfte seine demokratische Verfassung behalten.

323–322 v. Chr.: Lamischer Krieg

Nach der Niederlage 322 v. Chr. bestanden die Makedonen auf Abschaffung der attischen Demokratie.

Den unmittelbaren Anlaß zum Krieg lieferte Alexander durch sein Verbanntendekret, das er während der Eröffnung der Olympische Spiele von 324 durch Nikanor, Neffe des Aristoteles, verkünden ließ. Darin sprach er in wiederholter Übertretung seiner Kompetenzen eine Amnestie aller in Verbannung lebender Griechen aus und räumte ihnen ein Rückkehrrecht in ihre Heimatstädte, einschließlich einer Besitzrestitution, ein. Damit stürzte er Griechenland sehenden Auges ins Chaos und stieß jene Hellenen, die ihn unterstützt hatten, vor den Kopf, denn bei den Verbannten, die nun zurückkehren sollten, handelte es sich in der Regel um ihre Feinde. Vor allem die ökonomischen Implikationen waren enorm, denn das einstige Eigentum der Verbannten hatte bereits vor Jahren den Besitzer gewechselt …

220-217 v. Chr.: Im griechischen Bundesgenossenschaftskrieg wird der Dodonen-Orakel-Tempel 219 v. Chr. vom Aitolischen Bund zerstört.

 

Pest, Seuchen … Demokratie ade

431-426 v. Chr.: Die Attische Seuche traf Athen während des Peloponnesischen Krieges, was zu Krisen der attischen Demokratie führte und mit der Kapitulation Athens 404 v. Chr. endete.

Der Seuche fiel etwa 1/4 der athener Bevölkerung zum Opfer, darunter im Jahr 429 v. Chr. auch der Politiker Perikles. Schließlich erfasste die Krankheit die Schamteile und Gliedmaßen bis in die Finger- und Zehenspitzen. Viele seien nur davongekommen, weil sie diese verloren hätten, während andere wiederum erblindet seien oder ihr Gedächtnis verloren hätten. Historiker Thukydides berichtet, daß die einen gestorben seien, weil sich aus Angst vor Infektion niemand um sie gekümmert habe, während andere trotz aller denkbaren medizinischen Betreuung verstarben, da die bekannten Medikamente nicht wirksam waren. Auch Tiere seien von der Krankheit betroffen gewesen. Auf der Suche nach vermeintlich Schuldigen entwickelte sich das Gerücht, die Spartaner hätten die Brunnen vergiftet. Verbreitet war auch die Deutung als göttliche Strafe. Die Auswirkungen der Seuche werden für die Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg verantwortlich gemacht. Am Ende dieser Entwicklung stand beides: die Ablösung der attischen Demokratie durch ein oligarchisches System und das Ende des attisch-delischen Staatenbundes.

165-190 n. Chr.: Die Antoninische Pest wütete im gesamten Gebiet des Römischen Reiches. Das erste Auftreten der Krankheit wurde im nordmesopotamischen Nisbis bezeugt. Von dort breitete sie sich schnell im Reich aus über Smyrna, Ephesos, Athen. Durch die gute Logistik innerhalb des Römischen Reiches, die stark frequentierten Straßenverbindungen, aber auch über den Seeweg erreichte sie selbst so abgelegene Gebiete wie Britannien. Lt. Paulus Orosius wurden in den iberischen Provinzen und auf der italienischen Halbinsel viele Ortschaften völlig entvölkert. In Rom selbst brach die Seuche 166 n. Chr. aus. Cassius Dio berichtete von 2000 Toten täglich in Rom, jeder vierte Erkrankte sei verstorben. Von dort breitete sie sich rasch bis zur Donau und an den Rhein aus.

250-270 n. Chr.: Die Cyprianische Pest war eine im Römischen Reich auftretende Pandemie, deren Erreger bislang nicht bekannt ist. Sie wurde vom Kirchenschriftsteller Cyprian beschrieben und später nach ihm benannt. Die Folgen der Seuche waren weitreichend. Die Seuche habe die demographische und wirtschaftliche Basis des Reiches zutiefst erschüttert und destabilisiert, das religiöse Denken habe sich im Angesicht des jahrelangen Zuges der Seuche dauerhaft verändert. Erst habe Kaiser Decius den Christen die Verantwortung für die Seuche zugeschoben und sie wie auch Kaiser Valerian seit 257 dementsprechend verfolgt. Danach hätten Dauer und Schwere der Epidemie jedoch das Vertrauen in die alten Götter tiefgreifend gestört und zum starken Anstieg des Christentums, das aufopfernde Krankenpflege und gegenseitige Hilfe als religiöse Pflicht empfand, beigetragen. Die Auswirkungen seien insofern gravierender gewesen als die der Antoninischen Pest, welche das Reich noch relativ intakt habe überstehen können.

541-770 n. Chr.: 50 000 000 Menschen tötete die Justinianische Pest, die zwischen Nord- und Nordwesteuropa, dem Mittelmeerraum und Sassanidenreich wütete, an der auch der oströmische Kaiser Justinian I. schwer erkrankte; sein wichtigster Jurist Tribonian verstarb. Prokopios hat einen erschütternden Bericht über die Seuche in Konstantinopel geschrieben. Die Folgen waren weitreichend: Entvölkerunng der Städte und ganzer Landstriche, es kam zu Hungersnöten und es entwickelte sich offenbar eine Endzeitstimmung, die durch andere Faktoren wie Kriege und zahlreiche Erdbeben noch verstärkt wurde. Die damals gängige Erklärung für die undurchschaubaren Vorgänge war: Gott bestraft die Menschen wegen ihrer Sünden, besonders ihrer Habgier. Prokop bemerkt dazu: „Aber für dieses Unheil ist es völlig unmöglich, irgendeine Erklärung weder mit Worten auszudrücken noch durch Nachdenken zu finden, außer es tatsächlich auf Gott zurückzuführen.“ Individuelles Fehlverhalten war der Grund für die tödliche Krankheit und deren Ausbreitung. Gemeinsame Gottesdienste in den Kirchen, die das Gebet in früheren Zeiten am Altar vor dem Tempel unter freiem Himmel abgelöst hatten, waren auch damals aus epidemiologischer Sicht höchst gefährlich. Beda Venerabilis, ein angelsächsischer Benediktiner, berichtet in seiner “Kirchengeschichte des englischen Volkes“, daß im Gefolge der Pest 664 in England viele Angelsachsen und selbst ihr König Sighere sich vom Christengott abgewandt hatten, Schutz bei den alten heidnischen Göttern suchten und die alten zerfallenen Heiligtümer wieder aufbauten. Johannes von Ephesos sah die Pandemie als Strafe Gottes und Warnung für künftige Generationen an und rief zu Mäßigung und Buße auf. Prokop schrieb: „Diejenigen, welche in früheren Zeiten Vergnügen fanden, sich dem Streben nach Schändlichem und Niederträchtigem hinzugeben, schüttelten die Sündhaftigkeit ihres täglichen Lebens ab und übten sich mit Eifer in den Pflichten des Glaubens; nicht so sehr, weil sie Einsicht gelernt hatten, letztendlich auch nicht, weil sie ganz plötzlich Freunde der Tugend geworden waren. Denn wenn sich Eigenschaften in Menschen gefestigt haben, ist es ihnen unmöglich, diese leicht abzulegen, außer ein guter göttlicher Einfluß ist auf immer in sie gefahren. So handelten sie völlig normal und für eine Weile lernten sie Anständigkeit aus reiner Notwendigkeit heraus. Aber sobald sie die Krankheit losgeworden und gerettet waren und schon vermuteten, sie seien in Sicherheit, weil die Plage übergegangen sei auf andere Menschen, da machten sie scharf kehrt und kehrten abermals zu ihren Gemeinheiten des Herzens zurück. Und jetzt, mehr als zuvor, stellten sie eine Widersprüchlichkeit ihres Verhaltens zur Schau, alles in allem übertrafen sie sich selbst wieder in Schurkerei und Zügellosigkeit jeglicher Art.


 
 
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