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  • Jochen Welz

Für tot erklärt

Aktualisiert: 16. Juli

2005 verstarb plötzlich mein Vater. Das kam für Edda und mich völlig unerwartet, weil der Krebs nach Angaben der Ärzte verkapselt und eine Reha geplant war. Mein Vater wollte uns nach der Reha auf unserem Campingplatz in Tübingen besuchen, zusammen mit uns Grillen. Wir haben ihn im Krankenhaus oft besucht und wären auch dageblieben, wenn das Krankenhaus gesagt hätte, er stirbt jeden Moment.


Mein Bruder teilte uns im Auftrag von Fr. Weber telefonisch mit, dass er gestorben ist und wann und wo die Beerdigung stattfindet. Wie bei Pfarrer Paul Schneider war der Sarg geschlossen und in der Kirche aufgebahrt. Bis heute gibt es keinen Nachweis/Testament, dass mein Vater eingeäschert werden wollte. Mein Vater war ein evangelischer Christ. Wir wurden von allen Trauerangelegenheiten wie dem äußerst wichtigen Gespräch mit dem Pfarrer (Trauerpredigt, Trauerlieder/-reden), Traueranzeigen/-Karten, Auftrag für Bestatter (Totenschein), Anmietung eigenes Familiengrab mit Nutzungsrecht 20 Jahre, Steinmetz, Gestaltung der Trauerfeier und des Traueressens ausgeschlossen. Die Beerdigung mit anschließendem Hefezopf to go für die Trauergemeinde meines Vaters war nicht angemessen. Ein großes Foto seines Enkels (Sohn meines Bruders) anstatt ein Bild von meinem Vater in einem metallischen Rahmen stand auf einem Stuhl neben dem Sarg in der Kirche. Wir sind erschrocken, denn es sah so aus, als wäre der Junge gestorben. Auch die Predigt des Pfarrers gefiel uns nicht, weil das nicht mein Vater war, den wir kannten. Ganz im Gegensatz dazu die prunkvolle Beerdigung meines Onkels als "Kriegsheld" in einer Gaststätte an einem See.

Rechtswidrig wurde mein Vater ohne meine Zustimmung eingeäschert und eine Urnenbeisetzung in einem fremden Grab bei einer fremden Familie durchgeführt. Dadurch tritt folgendes in Kraft: die Fremdfamilie verweigert uns den Zutritt zum Grab durch Polizei, es zu pflegen, kein Familiengrab für meinen Vater, mich und andere Familienangehörige, unsere Blumen wurden entfernt.

Mein Vater war nicht introvertiert und herzlich gerne hätten Edda und ich diese Lüge und andere Lügen über ihn beim Pfarrer und der Gemeinde richtig gestellt, aber der Pfarrer war nach der Trauerpredigt und dem Gottesdienst verschwunden. Da ich gelernter Friedhofsgärtner bin, waren wir völlig fassungslos, dass wir bei der Beerdigung meines Vaters (ältester Sohn) hintergangen wurden. Eine derart unangemessene Beerdigung, die eher an einen Lump und Schmarotzer erinnert, habe ich noch nie während meiner ganzen Zeit als Friedhofsgärtner im Pragfriedhof oder Waldfriedhof gesehen. Als wir deshalb viel zu spät den Erbschein beantragten, erfuhren wir vom erstaunten Notar, er hätte die Information erhalten ich sei verschollen und hat deshalb keine Ermittlungen durchgeführt. Verschollen bedeutet tot oder in Monaco...?


Wir konnte ohne Erbschein nicht in ihr "Anwesen" und die Wohnung meines Vaters betreten, weil seine Vermieterin vortäuscht, sie würde uns "Jodas" nicht kennen und er hätte mietfrei gewohnt wie "Jodas in Stuttgart und Tübingen". Der Rechtsanwalt der "Lebensgefährtin meines Vaters" täuscht vor "die mtl. Überweisungen in den Kontoauszügen mit dem Vermerk Miete sei nur eine Kostenpauschale für Lebensmittel gewesen". Edda und ich kennen meinen Vater. Er war kein Schmarotzer!

An der Haustüre schickte sie uns weg und sagte "wir dürfen erst wieder kommen, wenn ich einen Erbschein habe". Wegen unseren Befürchtungen, alles könnte schon geplündert sein, gingen wir zur Polizei und erzählten dem Beamten unsere Befürchtungen. Der Beamte schickte uns weg und sagte: "mit Erbschein muß sie uns reinlassen, wenn nicht, dann mit Schlüsseldienst, der bei Vorlage des Erbscheins berechtigt ist die Türe zu öffnen. Als wir mit dem Erbschein wieder gekommen sind, wurden unsere Befürchtungen übertroffen.

Das gepflegte Auto (Audi A8) meines Vaters war verschwunden. Frau Weber hatte mit Berndt Welz alles "Eigentum = Müll" entsorgt, und über meines Vaters Kopf und uns hinweg (rechtswidriger psychiatrischer Trialog) entschieden, 24/7-Betreuung zu Hause "Nein" und "den alten Schmarotzer" deshalb ins Altenheim entsorgt. Wir bekamen eine Adresse (?), erhielten aber keine Akteneinsicht im Altenheim. Der Heimleiter war sichtlich überrascht uns zu sehen (verschollen?), führte uns in einen kleinen Raum mit einem Bett, einer in Plastikhülle verpackten Matratze, einem Tisch und einem uralten Röhren-Fernseher, den mein Vater nicht wollte. Weil er plötzlich tot war und im Sarg lag, war es sonderbar, dass die Miete im voraus bezahlt worden ist.


Wir kennen bis heute nicht die Todesursache und wo er gestorben ist. Wir waren im Krankenhaus Sindelfingen, die wollten uns trotz Erbschein keine Auskunft und keine Akteneinsicht geben.  


Ein Anruf von der Polizei aus München schockierte uns. Ein herrenloses, nicht abgeschlossenes und nicht versichertes Fahrzeug war wochenlang auf einer öffentlichen Straße in München abgestellt worden (Straftat, bis zu 1 Jahr Freiheitsstrafe), Halter immernoch mein verstorbener Vater! Mein Bruder behauptet, er will das Auto verkaufen = Diebstahl.


Schrott, Altmetall, Abstellplatz, München, herrenlos abgestelltes Fahrzeug Audi A8

Weil das Auto nicht mehr versichert war und gestohlen, ich für tot erklärt worden bin, wir keinen Zutritt zum Grab hatten und die rechtswidrige Einäscherung, mussten wir einen Rechtsanwalt einschalten und stritten vor dem Landgericht Stuttgart.

Den Streit haben wir dann auch wieder verloren, mit deren Behauptung das Auto wäre versichert gewesen und der Nachlass wäre wie mein Vater und ich nur Müll.

Trotz eindeutiger Beweise der KFZ-Versicherung, dass das Auto nicht versichert war, glaubte das Gericht den Rechtsanwälten (Kanzleien auf der ganzen Welt) meines Bruders. 


Kaffee in der Stadt bei schlechtem Wetter
Kaffee und Kuchen mit unserem Anwalt

Das ist für uns einer der wenigen bekannten Fälle, dass Richter gegen eine Versicherung entscheiden. Unser Anwalt hat sein Mandat nach der Verhandlung niedergelegt und fluchtartig das Gerichtsgebäude verlassen. Draußen trafen wir ihn wieder und er lud uns ein zu einer Tasse Kaffee in der Bäckerei vor Ort. Dort betonte er, dass das die beste Lösung sei. Durch das Urteil alles "rechtens."



Reale Welt: Die Richter setzen das StGB, StVG, BestattG BW und das Pflichtversicherungs-

gesetz außer Kraft. Damit war der Fall für den Rechtsanwalt erledigt, wir waren wieder alleine mit unserer Trauer, kein Zutritt zum Grab, ich bleibe weiter tot, mein Vater rechtswidrig eingeäschert, die Urne bleibt in einem fremden Grab und das KFZ bleibt weiter gestohlen.


Nachruf

Mein Vater war in der EDV-Abteilung, in der die großen IBM Computer S/360 standen, als kaufmännischer Angestellter eines Groß-Unternehmens der Textilbranche tätig. Als Klein-Joda habe ich die Büros der EDV-Abteilung Sonntags besucht. Das gebrauchte Endlos-Papier der Computer und die Lochkarten bekam ich geschenkt. Auf denen konnte ich Bilder malen. Bei Fehlprogrammierungen arbeitet er oft nächtelang mit anderen Kollegen, um sie zu beheben. Die Eigentümer hatten die liquiden Mittel der Firma verschleudert und mein Vater wurde entlassen. Die offizielle Version für die Öffentlichkeit hieß: "veraltete Strukturen in der Produktion hätten zur Insolvenz geführt".

Matrose Jochen
Das Orginalfoto fiel der Zwangsvernichtung zum Opfer

Ich habe "das Matrosenanzug-Image" gefördert und trug den Anzug gern zu Weihnachten und Geburtstagen. Die Firma ging leider an diesem Image zu grunde. Für 30 Jahre im Betrieb bekam mein Vater eine Urkunde. Zum Geburtstag schenkte er mir einen IBM Personalcomputer (Bj.1996). Wir sind zur Firma die ihn zusammengebaut hat hingefahren und haben ihn abgeholt. Diese Firma hatte einen Hochsicherheitsbereich, in dem Computer entwickelt wurden. Zu den geselligen Männerabenden meines Vaters in der Wohnung besuchten uns seine griechischen und jugoslawischen Arbeitskollegen, oder sie fuhren zusammen ins Neckarstadion zu den Fußballspielen des VFB Stuttgart.


Als der Vater des Sohnes der Vermieterin "gestorben" war, durften mein Vater und ich an den Bodensee fahren und die Eigentums-/Ferienwohnung aufräumen. Mittags gingen wir essen, Bodenseefellchen mit Kartoffeln. An den schönen und warmen Wochenenden waren wir bei meinem Vater auf dem "Anwesen" seiner "Lebensgefährtin Frau H. Weber" zum Grillen auf dem Balkon eingeladen. An den Feiertagen wurden Edda und ich zum Essen eingeladen, dass wir gerne dort gewesen sind erklärt sich von selbst. Manchmal haben wir, wenn es spät war, in seiner 70m² Zwei-Zimmer-Mietwohnung mit Küche, Dusche, Toilette, Wohn- und Schlafzimmer übernachtet. Die Wohnzimmereinrichtung war aus unserer alten Wohnung in Stuttgart. Im Auftrag von Fr. Weber pflanzten mein Vater und ich eine Kirschlorbeerhecke auf ihrem Grundstück. Ich werde nie vergessen, wie er auf der Abdeckung des Fräswerks stand, um mehr Fräserfolg zu erziehlen, weil der Boden stark verdichtet war. Den Rest haben wir dann mit Schaufeln und Spaten gemacht.


Als Elite-Mutter stand Frau Hannelore Weber morgens um 10 Uhr mit einer halbvollen Weinflasche in der Küche. Ihr Sohn, ebenfalls "Elite" und Lebemann, reich, verwöhnt und im Pazifikparadies Thailand wohnend hatte er eine Taucher-Schule. Bei Besuchen an Weihnachten mit Taucherbrille am Tisch, die Gans mit Rotkohl und Knödel, die mein Vater gebraten hatte. Heute ist er mit einer Thailänderin verheiratet und hat Kinder.

Tsunami, Weihnachten 2004
Tsunami

Weil er den Tsunami Weihnachten 2004 überlebt hatte, hielt er sich für etwas ganz besonderes. Zu dieser Zeit waren wir zu Besuch in Sindelfingen und sahen die Katastrophe im Fernsehen. Das Segelschiff seines Vaters (Bodensee-Erbschaft) wollte er verkaufen, weil er in Thailand ein eigenes Segelschiff hatte. Mein Vater besuchte zusammen mit Fr. Weber Thailand/Pucket. Im Hotel hörte er nachts die Sex-Touristen. Mein Vater schenkte uns einmal 100 EURO und sagte wir sollten es aber nicht Frau H. Weber sagen und gab uns das Geld heimlich.

Beim letzten Besuch im Krankenhaus saß er auf dem Bett mit einer Zeitung, dem Fenster zugewandt und schenkte uns 50 EURO, sagte: "dass wir zwei (Edda und ich) zusammenhalten sollen". Edda und ich verabschiedeten uns und gingen in dem Glauben, dass er uns bald auf dem Campingplatz besucht. Mit dem Geld gingen wir in unser Stammrestaurant "Pier 51" in Stuttgart Degerloch.



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